Über die Abzocke im Fernsehen wurde schon berichtet (s. Threads in der alten Mucha).
Aus einer Sendung des WDR und bevor der Allbekannte gleich drauflosschreit: [b]es handelt sich um das sog. "Wiener Karussell".[/b]
Viele Menschen haben das Bedürfnis, bei Preisausschreiben, Gewinnspielen, Lotto/Toto usw. mitzumachen in der Hoffnung auf den großen Gewinn.
Die Aussicht, gleich organisiert bei mehreren Gewinnspielen mitzumachen, bei denen angeblich 200 Preise/Tag verlost werden und ohne daß man sich darum kümmern muß, scheint reizvoll zu sein.
So haben sich Firmen gebildet, die das anbieten, indem man sich bei mehreren Gewinnspielen anmeldet. Daß das nur ein Schmäh ist und die Spiele nur auf dem Papier stehen, ist für den Außenstehenden klar.
Ausgenutzt wird dabei eine neue Verordnung der EU, wonach der Besitzer eines Kontos einem Einziehungsauftrag nicht mehr zustimmen muß. Wer von einem Konto etwas abbuchen lassen will, kann das nur mit dem Wissen einer Kontonummer tun (daß manche Zeitgenossen einen Teil ihrer Kontoauszüge einfach so wegwerfen, ist besonders leichtsinnig).
Angerufen werden vorrangig ältere Menschen, die mit psychologischen Tricks dazugebracht werden, ihre Kontonummer bekanntzugeben. Es geht dabei um bandenmäßigen Betrug im großen Stil. Der Hauptsitz der Firma Luck24 ist in Zypern. Von dort aus werden die Organisationen in Wien und einer deutschen Kleinstadt geleitet.
Es werden Callcenter beschäftigt. Hunderttausende werden kontaktiert, durchschnittlich erreichen Sie 7 Kontoverbindungen bzw Bestellungen in 3 Stunden. Betroffene berichten von mehrmaligen Anrufen pro Tag, Als Schadenssumme werden 300000 Lastschriften/ 6 Monate im Wert von 19 Mill € genannt.
Der Server steht in Österreich. Das Betrugskartell nennt man "Wiener Karussell". Die Kontodaten werden an ein Payment-Unternehmen (Afendis) weitergegeben, das jeweils Beträge zwischen 50 und 100 € für eine Gewinnspielfirma einzieht. Hat man einmal eine Nummer, werden auch Beträge für weitere Abos abgebucht. Nur eine regelmäßige Kontrolle der Kontoauszüge und eine sofortige Rückbuchung begrenzt den Schaden. Damit sind aber v.a. alte Menschen häufig überfordert.
Es gibt eine Hotline-Nummer zum Abwiegeln. Ein Aussteiger zeigt das Büro und berichtet von 250 Rechtsanwaltsschreiben pro Tag, Die einzige Post, die beantwortet wurde im Gegensatz zu den 1800 von Kunden, denn Kündigungen werden nicht durchgeführt, die Abbuchungen nicht gestoppt. Erst bei einem RA-Brief stoppt man die Abbuchungen (und reaktiviert die Kontonummer nach 3 Monaten erneut). Wird ein Produkt abgelehnt, wird ein anderes genommen und die Sache beginnt von vorn. 75 - 100 Postfächer allein in Wien für 150 Gewinnspiele.
Maxx, Donauland Lotto-Club (Logo kopiert von der Buchgemeinschaft), Masterchancen, Win and go, Super 12 (Wiener Adresse, 55€), Direkt Rente aktiv, Deutsche Premium Chance, Mediastar,, Cash Win, Tip 200, Millionenchance, rentenflut 25 , tippline Wien (59,90), Gewinnkomet (auch Wien, 55.- ebénso wie) Sunny Tip und Tipptresor sind nur einige der Angebote. Die Zentrale logiert nobel in der Rotenturmstraße.
Opfer berichten auch von Abbuchungen, obwohl man keine Kontonummer genannt hat. 3-5 Abbuchungen pro Tag, unter 21 Lastschriften fanden sich bei einem Beispielfall 13 von Afendis. Ein Mann konnte 13000€ zurückholen. Interessieren sich zu viele Rechtsanwälte dafür, werden die Firmen umbenannt oder neugegründet mit neuer Postfachadresse. In Wien ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 2 Privatstiftungen und die dahinterstehenden Personen. Der Chef des Betrugskartells lebt auf Mallorca in einer 2,8 ha großen Luxus-Finca.
Kommentare
Dieser Betrug ging gerade durch die Medien. Da wurde berichtet, daß der Schaden international jenseits der Milliardengrenze läge.
Diese Bande soll von Wien aus agieren, meint das Profil. Ein EX-ORF-Mann sei darunter und Kontakte zur Politik gäbe es.Ein Chef führt in Mallorca ein Luxusleben auf Kosten der Geschröpften.Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt.International wurden zahlreiche Hausdurchsuchungen durchgeführt und mehrere Konten gesperrt.
Tavor wird zwar wieder damit kommen, daß die alten Leutchen selbst schuld sind - aber deswegen darf man doch etwas gegen diese Mafia tun.
Hätte heissen sollen:
Die Telefonisten können nicht wirklich was dafür?????
Die Telefonisten nicht wirklich was dafür????? :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
Die wissen, daß das verboten ist und kennen die Strafen, aber es wird trotzdem gemacht...dann unter dem Vorwand, man habe an einem Preisausschreiben teilgenommen oder Werbung angefordert. Höflich aber bestimmt ablehnen und auflegen. Die Telefonisten können nicht wirklich was dafür, also nutzt es nichts, sie zu beschimpfen.
50.000 Strafe für Cold-Calls? Ist noch viel zu wenig.
Es gab nun eine Verschärfung des Konsumentenschutzgesetzes hinsichtlich von Telefonkeilern von Glücksspielanbietern, falschen Gewinnversprechen usw. Nach einer Umfrage lassen sich 2/3 "höflich" auf ein Gespräch ein, 28% geben zu, eine Rechnung erhalten zu haben. Diese unerbetenen "Cold Calls" sind schon lange verboten. Nun sind
1. Verträge durch unzulässige Werbeanrufe (Wetten, Lotterien) nichtig, auch bei vorschneller Zusage (Überrumplungstaktik der psychologisch geschulten Keiler).
2. Das Rücktrittsrecht - bisher schon 7 Tage - wird verschärft. Die Frist beginnt erst zu laufen, wenn man eine schriftliche Bestätigung erhalten hat
3. Rufnummernunterdrückung oder Verfälschung der Rufnummer ist verboten. Anonyme Angebote sind nicht mehr möglich.
Allerdings haben längst nicht alle ein Telefon mit Rufnummernanzeige.
4. Die Strafen für "Cold Calls" werden von 37000 auf bis zu 58000 hinaufgesetzt.
na na na, nicht gleich so beleidigt.
hab nicht gewußt (und glaubs auch nicht), daß dieser faden von catana stammt.
Und warum kritisierst Du bei catana den Ausdruck "Abzocke" nicht????? Der darf's in seiner Hotelbeschwerde schreiben und mich geiferst ständig an!
ja. wissma. eure sprache hatte immer schon mängel.
wir, in österreich, kommen schon mit den eigenen ausdrücken zurecht. was aber dein mistverständnis von fremdwörtern mit werbeaktionen per tel. zu tun hat, weiß wahrscheinlich nur die kaffferunde.
Na, keine Idee?
Fremd- und Lehnwörter wurden immer dann übernommen, wenn es dafür nichts Passendes in der eigenen Sprache gab!
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