Als Fußgänger lebt man gefährlich. Fast täglich beobachte ich, daß
a. RadfahrerInnen unhörbar von hinten kommen auf dem Gehsteig vorbeizischen. Sie können nicht abschätzen, wie sich der Fußgänger in genau dieser Zeit bewegt.
So ist es kürzlich abends passiert, daß ich über einen Schutzweg gegangen bin und mich dann nach links wenden wollte, um auch diesen Schutzweg zu überqueren. In diesem Moment sauste eine Frau direkt vor mir vorbei, d. h. auf dem Gehsteig, ohne Licht, viel zu schnell und ohne Abstand. Zwei Sekunden später hätte ich schon den Schritt nach links gemacht und wir wären kollidiert.
Auf den Gehwegen und in voller Geschwindigkeit wird nicht geschaut, ob nicht jemand gerade aus Nebenstraßen oder Häusern kommt
b. Zeichen, wenn er abbiegen will, gibt der Radfahrer grundsätzlich nicht.
c. Hat er rot schwenkt er einfach zu den Fußgängern ab und überquert so die Kreuzung.
d. Auch schon gesehen: das Fahren quer über die Kreuzung.
e. Als ich mich vor ein paar Jahren um 23 Uhr in einer dunklen Straße in letzter Sekunde gerade noch an eine Hauswand drücken konnte, um einer Kollision zu entgehen - ein Schwarzer kam mir total unsichtbar auf einem Rad ohne Licht auf dem Gehsteig entgegen, wurde mein diesbezüglicher Leserbrief nicht abgedruckt, weil er "rassistisch" war. Vor ein paar Tagen passierte ähnliches, während ich auf die Tram wartete. Er fuhr zwar zunächst auf der Straße, aber genauso unsichtbar, weil unbeleuchtet. "Licht!" hab ich ihm zugerufen - worauf er abschwenkte und auf dem Gehsteig weitergefahren ist!
f. Die modernen Räder sind unzureichend ausgerüstet. Viele haben keine Bremsen, keine Klingel und kein richtiges Licht, d.h. einen Lichtkegel, der auf die Straße reicht. Nicht nur gesehen werden (blinkendes blaues Gickserl) werden ist wichtig, sondern auch sehen. Der gute alte Dynamo ist verschwunden. Manche haben gar nur das blaue Lichterl am Hirn.
g. Einhändig- oder freihändig fahren gilt als cool - auch auf dem Gehsteig. Oft wird dabei noch handyfoniert.
h. Sehr oft haben diese Jugendlichen einen Knopf mit Musik im Ohr bzw Ohrhörer und bekommen so nicht mit, was im Verkehr um sie passiert.
[b]Ich habe noch nie gesehen, daß die Polizei Radfahrer kontrolliert, obwohl es bereits Todesopfer gegeben hat. Auch die Räder sollten auf Verkehrstüchtigkeit überprüft werden.
Im Falle eines Unfalls kann man mit Fahrerflucht rechnen, wenn der Fahrer nicht selbst verletzt ist.[/b]
Kommentare
[b]murks schrieb:[/b]
@murks
ich war als Kind im Verkehrskindergarten.
Da wurden wir auch auf diverse Grundregeln beim Radfahren geschult.
Neben dem Fahren am Gehsteig und dem Überfahren von Strassen bei Rot haben viele Radfahrer auch noch diese Dinge nicht verstanden:
[ul][/ul]Beim Zebrastreifen darf man nicht mit dem Rad fahren, ausser es gibt einen eigenen Schutzweg für Fahrräder
[ul][/ul]Handzeichen gibt es auch noch andere als den Stinkefinger
[ul][/ul]Es ist nicht witzig, wenn Radfahrer auf Fusswegen oder Strassen fahren, wenn es einen Radweg gibt.
Ist ein Radweg Vorhanden, muss dieser auch benützt werden. (Quelle StVO)
Wir hatten auch noch Verkehrsunterricht, gibt es das nicht mehr? Waren zwar nur 2 oder 3
Stunden im Jahr, aber man hatte doch eine Ahnung. Jetzt soll Helmi helfen, Kinder-Radunfälle zu verhindern. Aber es sind keine Kinder, die die Gehsteige und Straßen unsicher machen, sondern überwiegend Jugendliche (nicht im Führerschein-Alter) und junge Erwachsene.
Ich glaube auch die Regelung, daß Räder gegen die Einbahn fahren dürfen, läßt viele glauben, daß andere Regeln auch nicht für sie gelten.
Soweit ich mich noch erinnern kann wurden wir bereits in der Schule darüber informiert wo man mit einem Fahrrad fahren darf und wo nicht. Auch die grundlegenden Verkehrsregeln haben wir durchgenommen.
Quelle, ob und wie viele Radfahrer einen Führerschein haben habe ich zwar auch keine, aber auch ich gehe davon aus.
Ein Liebligsvergehen der Radfahrer - abgesehen vom Fahren auf dem Gehsteig - ist das Überfahren von Strassen bei rot. Und dass das verboten ist sollte eigentlich wirklich Jeder wissen.
[b]Aufpasser schrieb:[/b]
Quelle habe ich natürlich jetzt keine, dass die meisten Radfahrer den B-Schein besitzen.
Aber ich gehe davon aus, dass dem so ist.
Dass man die Verkehrstüchtigkeit des Rades nicht per Gesetz prüfen lassen muss ist auch ein Fehler.
Licht und Bremsen müssen einfach funktionieren...
Was passiert wenn ein Polizist einen Radfahrer, der am Gehsteig fährt, anhält kann ich nicht sagen.
Wäre ich Polizist, würde mir aber eher ver...t vorkommen, wenn jemand auf unschuldig tut und meint, er hat nicht gewusst, dass er nicht am Gehsteig fahren soll.
Denn eigentlich könnte man schon erwarten, dass man sich über Rechte und Pflichten vorher informiert...
Aber leider ist es so - wo kein Kläger da kein Richter.
Ich fände eine Art Führerschein auch gut. Woher stammt die Feststellung, daß die meisten einen normalen Führerschein besitzen? Es gibt keine Kontrolle. Niemand muß sein Wissen nachweisen oder die Verkehrstüchtigkeit des Rades überprüfen lassen (Freizeiträder sind nicht unbedingt für den Straßenverkehr geeignet. Und was ist tatsächlich, wenn ein Polizist einen anhält und der sagt, ich hab noch nie gehört, daß man nicht am Gehsteig fahren darf oder daß ich Licht haben muß?
Wie immer, paßt auch zu einem anderen aktuellen Thema, das ich aber nicht nennen werde, sonst krieg ich einen Anschiß vom Ehschowissn.
[b]murks schrieb:[/b]
Eine Verkehrsschulung würde bringen, dass sich Radfahrer nicht einfach raus reden können, dass sie etwas nicht gewusst haben.
Nur weil jemand einen Führerschein hat, heißt es nicht, dass jemand alle Regeln kennt und eine Verkehrsschulung nach ein paar Jahren schadet wohl niemanden.
Strafen sollten eigentlich immer der letzte Ausweg sein, aber hier auf Einsicht, Rücksichtnahme und Vernunft zu hoffen ist leider aussichtslos.
Nur, was soll die Verkehrsschulung bringen? Die meisten Radfahrer haben, bzw. hatten einen Führerschein. Am meisten würden Nummerntafeln, Kontrollen und bei Fehlverhalten Strafen bringen. Bei der Unmenge an Verkehrsverstössen, die von Radfahrern tagtäglich begangen werden würden Geldstrafen riesige Einnahmen für Vater Staat bedeuten.
[b]Emma schrieb:[/b]
Da kann ich Ihnen nur voll und ganz zustimmen.
Auch ich ärgere mich immer wieder über Radfahrer, die meinen so etwas wie Narrenfreiheit zu besitzen.
Ich bin dafür, dass man Nummerntafeln für Räder einführt und auch jeder Radfahrer zumindest einen Tag eine Verkehrsschulung besuchen muss, so wie das z.B auch bei den 125er Motorrädern vorgesehen ist.
Ausserdem soll es bei groben Verstößen ebenfalls Strafpunkte geben, so wie bei den Autofahrern.
Der Radfahrer hat ja Fahrerflucht begangen - er hat sie geschnitten, den Spiegel beschädigt, den Stinkefinger gezeigt und ist weitergefahren. Sie hat ihn dann von hinten mit dem Jeep geschnupft - vielleicht ein wenig übertrieben.
Dass Autofahrer zu dicht an Radfahrer auffahren ist eher sehr selten, weil Jeder inzwischen weis, dass sich Radfahrer im Verkehr absolut unberechenbar und äusserst rücksichtslos verhalten.
Was ist ein Schwerverletzter wert, der von einem rücksichtslosen Radfahrer angefahren wurde? Gar nix, der Radfahrer fährt einfach weiter ohne sich darum zu kümmern, weil er genau weis, das er so gut wie nie erwischt wird.
Mir hat so ein Typ den rechten Aussenspiegel zerlegt und einen riesigen Krater in der Karosserie hinterlassen. Es gab dafür Zeugen. Er ist am Gehweg gefahren und zwar in der Fahrtrichtung in die auch die dazugehörige verkehrsberuhigte Einbahnstrasse führt. Schaden: Insgesamt 2.900 Euro excl. MwSt. Find ich echt spassig.
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