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Barbara Mucha und die Mucha-Administration

EU gab 252 Millionen Euro für Bewerbung von Fleisch aus

Auch Österreich bewarb mit EU-Geld hauptsächlich tierische Lebensmittel - Umweltschutzorganisation fordert Stopp von öffentlichen Werbemitteln für klimaschädliche Produkte.

Wien - Eine neue Analyse der Umweltschutzorganisation Greenpeace zeigt, dass die Europäische Kommission zwischen 2016 und 2020 32 Prozent ihres 776 Millionen Euro schweren Werbebudgets für landwirtschaftliche Produkte in die Bewerbung von Fleisch- und Milchprodukten investiert hat. Österreich erhielt rund sechs Millionen Euro aus dem Brüsseler Werbetopf und steckte 45 Prozent der Gelder in Werbung für tierische Produkte.

Nur etwa 20 Prozent hat Österreich für die Bewerbung von Gemüse und Obst und 35 Prozent für pflanzliche und tierische Bio-Produkte eingesetzt. Greenpeace kritisiert, dass maßgeblich Kampagnen gefördert wurden, die darauf abzielen, den Konsum tierischer Produkte zu steigern. Die industrielle Tierhaltung und der Überkonsum von Fleisch befeuern die Klimakrise und das globale Artensterben. Greenpeace fordert, dass künftig kein öffentliches Geld mehr in die Bewerbung von Fleisch oder anderen klimaschädlichen Produkten fließen darf.

“Die Tierhaltung ist einer der größten Treiber der Klimakrise. Mit tierischen Produkten aus industrieller Tierhaltung landen aber nicht nur Umweltzerstörung, sondern auch Tierleid, das Risiko für künftige Pandemien und Gesundheitsprobleme auf unserem Teller. Es ist unverantwortlich, dass die EU trotzdem Produkte wie Fleisch mit Millionenbeträgen aus Steuergeldern bewirbt. Anstatt Unsummen in die Bewerbung von klimaschädlichen Lebensmitteln zu stecken, muss die EU den Konsum von umweltfreundlichen, gesunden Produkten fördern”, fordert Natalie Lehner, Landwirtschaftsexpertin bei Greenpeace in Österreich.

Die Greenpeace-Analyse ergab, dass die Europäische Kommission zwischen 2016 bis 2020 nur 19 Prozent bzw. 146 Millionen Euro ihres Werbeetats für Kampagnen für rein pflanzliche Produkte ausgab.

Das Gros der EU-Werbegelder floss in Kampagnen, die zum Ziel hatten, den Konsum von tierischen Produkten zu steigern oder den Rückgang des Fleisch- und Milchkonsums in Europa umzukehren.

Auch in Österreich erhielten vorrangig Kampagnen der AgrarMarktAustria finanzielle Mittel, um beispielsweise österreichische Milchprodukte in Ländern wie Indien oder Thailand zu bewerben. Nur etwa 20 Prozent bzw. 1,1 Millionen Euro der Fördermittel für Österreich flossen in die Bewerbung von rein pflanzlichen Produkten.

Die industrielle Tierhaltung ist weltweit für bis zu 18 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen und 80 Prozent des landwirtschaftlichen Flächenverbrauchs verantwortlich. Außerdem steht der Überkonsum von Fleisch in Zusammenhang mit weltweit rund 2,4 Millionen Todesfällen jährlich.

Dennoch sind in der EU-Farm-to-Fork-Strategie und dem Europäischen Plan zur Krebsbekämpfung statt expliziten Empfehlungen für einen geringeren Fleischkonsum nur vage Formulierungen zur Förderung gesünderer Ernährung enthalten. Derzeit prüft die Europäische Kommission ihre Politik zur Förderung von EU-Agrarprodukten.

Ein neuer Vorschlag wird für Anfang 2022 erwartet. “In vielen tierischen Produkten sind Waldzerstörung, der Verlust von Artenvielfalt sowie massenhaft Antibiotika und Tierleid enthalten. Aber auch unserer Gesundheit tun wir nichts Gutes mit zu viel Fleisch auf dem Teller. Die EU muss daher endlich damit aufhören, Fleisch und Milchprodukte mit öffentlichen Geldern auch noch zu bewerben”, so Lehner. 

Die Studie finden Sie hier: https://bit.ly/2Rk5BWt

Foto: photohwan/Shutterstock

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