Ökologisierung der Landwirtschaft notwendig
"Die Landwirtschaft ist in mehrerlei Hinsicht mit dem Thema Klimawandel verbunden, ihre Rolle in diesem Zusammenhang sollte nicht unterschätzt werden. Einerseits hat sie immer stärker mit den Folgen des Klimawandels, etwa in Form von Wasserknappheit und Ernteausfällen zu kämpfen. Andererseits – das muss man offen ansprechen - emittiert die Landwirtschaft global betrachtet ein Drittel der Treibhausgase und ist damit Mitverursacher des Klimawandels. Gleichzeitig hat die Landwirtschaft aber auch das Potenzial, durch den Einsatz regenerativer Methoden den Klimawandel positiv zu beeinflussen", sagt BIO AUSTRIA Obfrau Gertraud Grabmann in Bezug auf die heutige Diskussionsveranstaltung der LK Österreich rund um Konsequenzen aus der Pariser Weltklimakonferenz.
Gerade vor dem Hintergrund dieser wesentlichen Rolle der Landwirtschaft sei es höchst bedauerlich, dass bei der Klimakonferenz in Paris die Landwirtschaft keinen Eingang in den Klimavertrag gefunden habe und auch in den Verhandlungen selbst nur eine Fußnote gewesen sei. "Es scheint so, als würde die Rolle der Landwirtschaft, vor allem als Teil einer Lösung, hier grob verkannt, was angesichts der globalen Herkulesaufgabe, eine Kehrtwende in der Klimapolitik herbeizuführen und damit die gröbsten negativen Folgen für die Zukunft abzumildern, sehr kurzsichtig erscheint", so Grabmann.
Ein wesentlicher klimarelevanter Faktor sei auch die Tatsache, dass derzeit weltweit Jahr für Jahr wertvoller Boden vernichtet wird. Böden seien einer der größten Kohlenstoffspeicher weltweit, diese Funktion gelte es zu unterstützen. Etwa durch die Förderung gesunder Böden in Form unterstützende Maßnahmen zur Humusbildung. "Humus hat die besondere Fähigkeit, Kohlendioxid zu binden. Die biologische Landwirtschaft fördert durch ihre ganzheitliche Wirtschaftsweise, durch Humuswirtschaft und Düngung, die Bodenfruchtbarkeit", betont die BIO AUSTRIA Obfrau.
"Von einem gesunden, lebendigen Boden hängt die Nährstoffversorgung der Pflanzen ab. Erhalt und Ausbau von Bodenfruchtbarkeit stehen daher im Zentrum der biologischen Wirtschaftsweise. Gesunde, fruchtbare Böden sind nicht nur wegen ihrer Funktion als CO2-Senke wertvoll und notwendig, sie sind auch die beste Garantie für unsere Ernährungssicherheit, jetzt und für künftige Generationen, da sie ohne Betriebsmittel wie synthetische Dünger gute Erträge erzielen", so Grabmann, die abschließend resümiert: "Mit Blick auf den Klimawandel aber auch auf die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und der Artenvielfalt brauchen wir daher dringend eine Ökologisierung der Landwirtschaft. Dieser Tatsache gilt es in die Augen zu sehen und entsprechende Schritte zur Erreichung dieses Ziels zu setzen – in unser aller Interesse."
Foto: © lightpoet
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