Daß Pocken, TBC, Diphterie und Kinderlähmung bei uns ausgestorben sind, ist einer konsequenten Durchimpfung der Bevölkerung bis in die 70er Jahre zu verdanken. Noch vor 50 Jahren gab es relativ harmlose Kinderkrankheiten, die jeder möglichst im Kindergartenalter durchmachen sollte, um gegen spätere Ansteckungen immun zu sein. Mumps und Röteln im Erwachsenenalter sind wesentlich gefährlicher. In der Folge wurden Masern zu einer ausgesprochen folgenschweren Erkrankung, so daß man die Kinder dagegen und gegen anderes geimpft hat.
Der "mündige Patient", vor allem in höheren Einkommensschichten, ließ sich von sektenähnlichen Organisationen, meist mit religiösem Hintergrund, und dank des Internets überzeugen, daß die Impfung wesentlich gefährlicher sei als die Erkrankung. Führend Montessori- und Waldorfschulen-Anhänger (nichts gegen deren pädagogische Konzepte, aber da scheint es Nebenwirkungen zu geben). Durch die Impfungen träten plötzlicher Kindstod, geistige Behinderungen, Allergien, Autismus, Rheuma usw auf. Es gäbe die Krankheiten eh nicht mehr (daß gerade wegen der Impfungen, verstehen sie nicht). Die Impfgegner-Seite hat kein Impressum, schafft aber abenteuerliche Zusammenhänge.
Aus Amerika kam die Idee der Mumpsparties. Hat irgendwo ein Kind Mumps (Röteln, Keuchhusten), werden möglichst viele eingeladen, um sich anzustecken....aber das ist heute bei der zunehmenden Aggressivität der Erkrankung sehr gefährlich.
TBC tritt seit 20 Jahren wieder häufiger auf, durch die Zuwanderer aus Ländern, wo es keine Durchimpfung gibt. Auch Poliofälle sehen Ärzte wieder. Und wenn zu wenige Leute geimpft sind, wird die Erkrankunggsrate bald steigen.
Ärztlicherseits spricht man von einer Nebenwirkungsrate von 0,007%
Kommentare
Ja da kann ich dir nur zustimmen.
Ich kann diese ganze Impfskepsis nicht nachvollziehen, mittlerweile kennt man ja auch die Langzeitfolgen und man sieht dass es nicht wirkliche negative Folgen gibt!
Vor allem gab es eine Zeit, wo es ganz normal war, daß ein Teil der Kinder Polio bekam und behindert durchs Leben hinken mußten oder gar an den Rollstuhl gefesselt waren. Statt daß wir froh sind, daß es eine Menge Krankheiten, die vor 100 Jahren v.a. Kinder hinweggerafft haben, dank der Impfung nicht mehr gaben, holen wir sie durch Nachlässigkeit wieder her.
Ja nachdem was in Deutschland vorgefallen ist sollte man doch ab und zu Mal darüber nachdenken das eine Impfung gar nicht so schlecht ist.
Heute abend in ORF 2 im "Zentrum" eine Diskussion übers Impfen
http://kurier.at/politik/weltchronik/deutschland-heftige-debatte-um-mase...