Theater in der Josefstadt: keine Billeteure mehr?
Theater in der Josefstadt: keine Billeteure mehr?
03.11.2012
Noch nicht bewertet
Zu einem Wiener Theater gehören für mich einfach Billeteure in Uniform dazu. Ein alter, urwienerischer Beruf. Gehört zur guten Atmosphäre.
Zweifellos findet man seinen Platz auch allein (obwohl man dazu die Fachbezeichnungen Cercle usw und deren Lage kennen muß), auch wenn wir erst den Aufgang zur Proszeniumloge suchen mußten. So hatten wir natürlich vorher kein Programm, d.h. kannten nicht die Namen aller Mitwirkenden. Irgendwie auch unfair den Schauspielern gegenüber. Wir wollten es in der Pause kaufen....die aber gab es nicht: man spielte fast 2 1/2 Stunden durch. Ein Programm kauften wir dann trotzdem, am Stand, wo man auch DVDs anbot, wo man vorher im Gedränge achtlos vorbeigeht.
Zu "Lady Windermeres Fächer" selbst: Wildes amüsantes Stück mit herrlichen geistreichen Aphorismen besticht durch eine herrliche Sprache, es wird erstklassig gespielt von allen Darstellern.
Mich hat die fast leere Bühne gestört, nur einige Ledersessel im Stil der 60er Jahre, dazu ein technsch interessanter Luster, sonst nichts. Die Kleider zuerst eher 50er, in der Gesellschaft dann im Stil der 20er Jahre, ein angedeuteter Charleston erinnerte eher an einen Twist (oder umgekehrt?).
Ich verstehe nicht, warum man nicht im spätviktorianischen Umfeld bleiben kann. Da stimmt dann auch die Ausdruckweise.
Aber sonst: ein sehr schöner Abend!
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Kommentare
Das wundert mich nicht. Pudeln unter der Budel und keine Billeteure, die stinkende Progarmme anbieten.
;) !
"Admintrator" - gehen diese Beleidigungen ungehindert weiter? Warum werden die unaufhörlichen Beschimpfungen von "kritischer Konsument" nicht zensiert? Jetzt verstehe ich auch, warum andere in die Medien gegangen sind.
Müßig zu erwähnen ist, dass "stimmig" ein Wort aus Deutschland ist, das bei uns kaum jemand verwendet. Ich erspare mir die Fortsetzung dieser Diskussion, darüber kann man mit ungehobelten Brutalos nicht diskutieren.
Es ist unfaßbar! Während ich ein paar Minuten auf den Beginn einer Sendung wartete, lief noch ein Interview einer mir unbekannten Moderatorin mit einem mir unbekannten deutschen Jungschauspieler. Dabei erwähnte die ungefähr 27jährige Frau, sie sei noch nie in einem Theater gewesen.
Admintrator! Konsumator - ein grauslicher Fremdkörper!
Wenn du nicht wienerisch kannst, solltest nicht dazu posten. GRUNDSÄTZLICH CONTRA!
Etwas ist stimmig, sagt man in Wien schon immer.
Aufpasser! Stimmig - ein grausliches Fremdwort!
Die Kammerspiele gehören zur Josefstadt und da gibt es noch welche, wie ich gestern feststellen konnte
Ambiente ist in jedem Theater wichtig.
Und gerade in der Josefstadt ist das Ambiente so wichtig. Da muß einfach alles stimmig sein. Ist zwar nicht immer mein Spielplangeschmack, aber wen wir dort hingehen, genießen wir es sehr. Und die Janasson war ein Pflichttermin.
Ich erinnere mich noch gerne an einen sehr netten Billeteur in einem Kino. Ein sehr freundlicher Mann, der damit seine Pension aufbesserte und für jeden Besucher einige nette Worte übrig hatte.
In einem Theater, finde zumindest ich gehört ein Billeteur einfach zum Ambiente.
Konsumator UND Lizzo gehen also "beide" nicht ins Theater.
@murks
Ich denke mir jetzt, wie wurde der Verkauf vor der Vorstellung organisiert? Alle haben an diesem Stand im Vorraum ihr Programm gekauft? Vielleicht war es deshalb so voll, daß ich ihn nicht gesehen habe. Ich hab danach trotzdem ein Trinkgeld gegeben, aber du hast recht, sie bekommt sicher weniger als die Billeteure. Vielleicht verzichten auch viele auf ein Programm. Die Mitwirkenden stehen auch auf dem Plakat.
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