Die Stevia-Lüge

Kalorienfreier Zucker aus natürlichem Ursprung ist der Traum aller gewichtsbewußten Schleckermäulchen. Die EU hat die Genehmigung von Stevia in der Nahrungsmittelproduktion hinausgezögert, weil man Anzeichen für gesundheitsgefährdende Stoffe gefunden hat. Erst als sich genug Lobbyisten dafür fanden, flutschte es plötzlich, ohne daß die Bedenken ausgeräumt werden konnten. Schon vorher kauften Gesundheitsbewußte Stevia-Pflanzen und gaben die Blättchen in Tees oder Desserts - schmeckte grauslich, im Gegensatz zu Süßdolde und Mädesüß,mit denen meine Liebste herumexperimentiert hat. 100g Zucker entspricht in der Süßkraft 3g Stevia. Es ist logisch, daß es bei Gebäck dann aber an Masse fehlt, daher braucht man einen Füllstoff und auch etwas, das den unangenehmen Geschmack mildert. Bei Stevi Lakritz von Haribo ist das Polydextrose. Mit Nevella = Stevia zum Backen erwartet sich der Konsument kalorienarme Mehlspeisen,Zucker bei fast 0. Tatsächlich sind nur 3% Stevia enthalten und 97% Maltodextrin als Füllstoff. 100g Maltodextrin haben 371 Kalorien, also zusammen mit Mehl usw wird der Kuchen genauso kalorienreich wie sonst auch. Auf der Packung sind Stevia-Blätter abgebildet, aber der Wirkstoff kommt nicht direkt aus dem Blatt sondern ist chemisch isoliert, Steviol-Glykoside. Da sind schon so viele Verarbeitungsschritte dazwischen, daß man es nicht mehr als "Naturprodukt" bezeichnen kann. Es gibt Grenzwerte für Stevia, 11 mg pro kg Körpergewicht, aber es ist nicht angegeben, wieviel Steviol-Glykosid in einer Packung ist, besonders wenn man seine Nahrung auf mehrere solcher Produkte umgestellt hat, bzw nur noch solche Getränke zu sich nimmt.