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Barbara Mucha und die Mucha-Administration

Wiener Umweltpreis 2018: Sima zeichnet Impulsgeber für nachhaltiges Wirtschaften aus

Zusätzlich 112 Wiener Unternehmen wurden für nachhaltige Maßnahmen im Rahmen von OekoBusiness Wien prämiert.

Die vier Umweltpreisträger:

o Die Fairmittlerei – Verein für Abfallvermeidung und Up-Cycling o BauKarussell – Social Urban Mining mit „Erstes Pilotprojekt für Re-Use im großmaßstäblichen Baubereich“ 
o R.U.S.Z. – Reparatur- und Service-Zentrum mit „Nutzen statt besitzen: Die Produkt-Dienstleistung Saubere Wäsche“ 
o Bernhard AV GmbH als „CO2 neutraler EMAS Pionier in der Kongress-und Konferenztechnik“

Seit mehr als zehn Jahren vergibt die Stadt Wien gemeinsam mit der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 den Umweltpreis im Rahmen des Umweltservice-programms OekoBusiness Wien. Jahr für Jahr stehen dabei Wiener Betriebe im Mittelpunkt, die die nicht nur ökonomisch nachhaltig wirtschaften, sondern vor allem Synergien für Umwelt und Gesellschaft schaffen. Von insgesamt zehn Nominierten, die ins Rennen um den Umweltpreis gegangen sind, wurden vier Betriebe im Rahmen einer feierlichen Gala in der Wirtschaftsuniversität Wien ausgezeichnet: „Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger haben mit ihren Projekten nicht nur Herz und Hirn bewiesen, sie sind Vorbild und Inspiration für alle Unternehmen, Projekte und Maßnahmen umzusetzen, die unsere gemeinsame Lebensqualität weiter verbessern,“ so Umweltstadträtin Ulli Sima bei der gestrigen Preisverleihung. „Es freut mich ganz besonders, allen Gewinnerinnen und Gewinnern persönlich gratulieren zu können und Ihnen mit unserer Auszeichnung eine Bühne bieten zu können.“

Die nominierten Projekte zeigen auch dieses Jahr, dass sich nachhaltiges Wirtschaften nicht auf einzelne Branchen beschränkt. „Ob im Bereich Abfall, Bau, Reparaturdienstleistung oder in der Konferenztechnik – innovative, kreative Ideen für eine nachhaltige Gesellschaft kennen keine Grenzen. Umso mehr wollen wir auch heuer wieder potenzielle Nachahmerinnen und Nachahmer auf den Geschmack der Ressourcenschonung und betrieblichen Nachhaltigkeit bringen“, so Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22.

Die Preisträger im Detail

„Wie die Verringerung des Abfallaufkommens in Wien durch Umverteilung erfolgen kann, zeigt Die Fairmittlerei eindrucksvoll“, so Ulli Sima. Das junge Social Venture vermittelt einwandfrei gebrauchsfähige, aber nicht verkaufsfähige Non-Food-Produkte wie Putz- und Reinigungsmittel, Hygiene- und Büroartikel sowie Werkzeuge und Möbel an gemeinnützige Organisationen. „Die Fairmittlerei schafft eine klassische Win-Win-Situation mit sozialem und ökologischem Mehrwert auf der einen und Kosteneinsparungen auf der anderen Seite.“ Mit den Diensten der Fairmittlerei sparen Nonprofit-Organisationen Geld für ihre Kernaufgaben, der Handel und die Industrie wiederum bei den Entsorgungskosten!

2017 konnte das junge Unternehmen, das erst letztes Jahr am Beratungsprogramm für Start-ups „RE:WIEN“ teilgenommen hat, bereits vier Tonnen an Sachspenden sammeln und so 20.000 Euro Ersparnis für Nonprofit-Organisationen generieren.

BauKarussel ist das erste österreichische Pilotprojekt für Re-Use im großmaßstäblichen Baubereich. In Zusammenarbeit mit großen Bauträgern und Projektentwicklern werden Komponenten, die beim Neubau wiederverwertet werden können, ausgebaut, bevor ein Gebäude abgerissen wird. „Das Projekt konnte sowohl mit seiner ökologischen als auch sozialen Komponente überzeugen: Als erstes Re-Use Projekt, dass sich derart großen Maßstäben bewegt, schließt es eine längst hinfällige Lücke in Österreich und schafft einen tollen Nutzen für die Umwelt. Gleichzeitig werden Arbeitskräfte aus sozialwirtschaftlichen Unternehmen im Rahmen des Projektes eingesetzt, die damit Qualifizierung, Jobtraining und bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhalten,“ begründet Josef Plank, Generalsekretär des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus, die Auszeichnung.

„An dem Projekt ‚Nutzen statt Besitzen‘ des Reparatur- und Servicezentrums R.U.S.Z. hat uns vor allem die alltags- und praxistaugliche Umsetzung des „Shared Economy“ Konzeptes begeistert. Vom Produkt ‚Waschmaschine‘ hin zur Dienstleistung ‚Wäsche waschen‘ macht das R.U.S.Z. das Geschäftsmodell ‚Nutzen statt Besitzen‘ vom Schlagwort zum zukunftstauglichen Geschäftsmodell“, erklärt AK-Vizepräsident Willibald Steinkellner, der den Preis gestern überreichte. Durch das Waschmaschinen-Leasingmodell wird unnötigem Ressourcenverbrauch und der Produktion von Gerätschaften mit geplanten Obsoleszenzen keine Chance gegeben. Dabei greift das Unternehmen auf jahrelange Expertise im Reparaturbereich sowie auf soziale Kompetenz als Beschäftigungsstätte von Langzeitarbeitslosen bzw. Ausbildungsstätte für Jugendliche zurück.

Als internationale Kongressstadt hat Wien mit Bernhard AV einen idealen Technikausstatter für jede Art von Event, bei dem auch Klimaschutz und Nachhaltigkeit nicht zu kurz kommen. Das Unternehmen setzt Umweltschwerpunkte nach innen und außen und unterstützt außerdem Green Meetings und Events als Technikausstatter. „Neben der Pionierarbeit die Bernhard AV innerhalb der Branche leistet, überzeugt auch der Ansatz, sämtliche Geschäftsbereiche mit der ‚Umwelt-Brille‘ kritisch zu durchleuchten und stetig zu verbessern,“ zeigt sich WKW-Spartenobmann Ing. Martin Heimhilcher über das Portfolio des Umweltpreisträgers begeistert.

112 ausgezeichnete OekoBusiness Wien Betriebe

Neben den Umweltpreisträgern hatten noch viele weitere Unternehmen am gestrigen Abend allen Grund stolz zu sein. „Wir durften dieses Jahr 112 Betriebe für ihre Teilnahme an OekoBusiness Wien auszeichnen. Sie alle geben Anstoß, eine ökologisch nachhaltige Wirtschaft in Wien weiter auszubauen und bestärken uns, dieses erfolgreiche Projekt weiterzuführen“, so Ulli Sima, als eine der ersten GratulantInnen.

Insgesamt haben seit Start der Initiative 1998 mehr als 1.200 Betriebe teilgenommen, im vergangenen Jahr sind 34 neue Betriebe dazugekommen, 78 wurden wiederausgezeichnet. Damit konnten im Jahr 2017 folgende Einsparungen erzielt werden:

o 4,89 Millionen Euro Betriebskosten 
o 12.635 Tonnen CO2 – damit könnten 2127 Heißluftballone befüllt werden 
o 180 Tonnen Abfall – ein Turm aus 120-Liter-Mistkübeln dieser Menge wäre knapp 3,4 Kilometer hoch 
o 39,67 Gigawattstunden Energie – damit könnte man 13.220 Haushalte ein Jahr lang versorgen 
o 130.000 Transportkilometer – damit könnte man mehr als 650-mal die Strecke Wien-Graz fahren

Der Umweltpreis der Stadt Wien

Der Umweltpreis zeichnet das Engagement der besten Wiener Betriebe aus und dient als Anreiz und Inspirationsquelle für Unternehmen, die sich bisher noch wenig mit dem Thema des betrieblichen Umweltschutzes auseinandergesetzt haben. Die Siegerprojekte werden von einer unabhängigen Jury, dem Beirat von OekoBusiness Wien, ermittelt. Entscheidend sind dabei Umweltrelevanz, Innovationsgrad und Zukunftsfähigkeit, aber auch soziale und gesellschaftliche Aspekte der eingereichten Maßnahmen und Vorhaben. Die ausgezeichneten Unternehmen erhalten eine speziell für diesen Wettbewerb entworfene Trophäe, sowie eine Urkunde. Preisträgerinnen und Preisträger, die für ihre Umweltprojekte in der Planungsphase noch keine Beratung im Rahmen von OekoBusiness Wien in Anspruch genommen haben, gewinnen mit dem Umweltpreis zusätzlich professionelle Unterstützung durch geprüfte Umweltberaterinnen und Umweltberater. Die Veranstaltung zur Verleihung der Umweltpreise 2017 ist ein ÖkoEvent, ein Prädikat der Stadt Wien für umweltfreundliche Maßnahmen bei Veranstaltungen. Nähere Informationen: www.oekoevent.at

Sparen nach Plan – mit OekoBusiness Wien

OekoBusiness Wien ist das Umwelt-Service-Paket der Stadt Wien für Wiener Unternehmen. 1998 von der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 ins Leben gerufen, unterstützt OekoBusiness Wien Unternehmen bei der Umsetzung von umweltrelevanten Maßnahmen und trägt dazu bei, Betriebskosten zu senken. Gemeinsam mit erfahrenen UmweltberaterInnen werden Einsparpotenziale identifiziert, um Schritt für Schritt den Energiebedarf, das Abfallaufkommen oder den Ressourceneinsatz zu reduzieren. OekoBusiness Wien leistet einen wesentlichen Beitrag zum Wiener Klimaschutzprogramm (KliP) und zum Städtischen Energieeffizienzprogramm (SEP), wo es als Schnittstelle zu den Betrieben verankert ist. Gefördert wird das Programm aus den Mitteln des Ökostromfonds für Wien, der Wirtschaftskammer Wien und der Umweltförderung Inland des Lebensministeriums. Unterstützt wird das Programm außerdem von der Arbeiterkammer Wien (AK Wien), dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB), der Wirtschaftsagentur Wien, der Magistratsabteilung für technische Gewerbeangelegenheiten (MA 36) und den Magistratischen Bezirksämtern (Gewerbebehörde).

 

 
Foto/Quelle: Shutterstock/ pogonici

 

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