Speiseöle aus heimischem Anbau sind Mangelware
Der Greenpeace-Marktcheck hat im März-Test das Angebot der größten österreichischen Supermärkte für heimische Speiseöle unter die Lupe genommen, also Ölsorten, die auch in Österreich angebaut werden. Bewertet wurde von Greenpeace das Angebot an Raps-, Sonnenblumen-, Maiskeim-, Kürbis- und Misch-Ölen und deren Herkunft. Nur ein Drittel der Speiseöle im Supermarktregal stammt tatsächlich zu 100 Prozent aus Österreich, so das Ergebnis. Bei vielen Produkten wird zudem keine Herkunftsinformation angegeben oder gar durch verwirrende Banderolen eine heimische Herkunft suggeriert. Testsieger mit dem größten Anteil an Bio- und heimischen Ölen wird MPreis, auf Platz zwei liegen Billa und Unimarkt – alle drei erhalten von Greenpeace ein „Gut“.
„Es ist gar nicht so einfach, ein in Österreich produziertes Speiseöl zu finden. Bei einigen Ölen wird eine rot-weiß-rote Banderole mit dem Zusatz 'abgefüllt in Österreich' aufgedruckt. Das garantiert aber noch lange nicht, dass die Öl-Pflanze in Österreich angebaut wird“, kritisiert Greenpeace-Sprecherin Hanna Simons. Das ist beispielsweise bei Mazola Maiskeimöl der Fall: Hier wird zwar auf der Flasche „Abgefüllt & geprüft in Österreich“ ausgewiesen und das Produkt mit dem Spruch „Wos von daham kummt, muass ma daham ham“ beworben, doch der Mais stammt nicht aus Österreich. Auf Nachfrage von Greenpeace hat der Hersteller angegeben, dass in Deutschland, Frankreich, Italien, Rumänien, Ungarn und sogar in der Ukraine angebaut wird. Auch bei anderen Speiseölen stammt die Öl-Pflanze nicht immer aus Österreich oder der EU: Bei Rapsölen werden auch Australien, Russland oder Kasachstan genannt und bei Kernöl wird auch Asien als Herkunft der Kürbiskerne von den Supermärkten angegeben.
Greenpeace kritisiert, dass bei vielen Produkten keine klare Kennzeichnung der Herkunftsländer vorhanden ist. Greenpeace-Sprecherin Hanna Simons rät daher für den nächsten Speiseöl-Einkauf: „Da es oft an der Herkunftskennzeichnung hapert, ist es umso wichtiger, dass sich die Konsumentin und der Konsument nicht durch verwirrende Hinweis hinters Licht führen lassen. Sonst kann es leicht sein, dass das Kürbiskernöl aus Asien stammt oder der Mais fürs Öl in der Ukraine angepflanzt wird.“
Foto: Shutterstock/TalyaAl
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