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Barbara Mucha und die Mucha-Administration

Gewerkschaft befürchtet dramatischen Lokführermangel in den kommenden Jahren

„Absolut nicht nachvollziehen“ kann der Sprecher der Plattform Lokfahrdienst in der Gewerkschaft vida, Gerhard Tauchner, den Inhalt eines Berichts des ORF Salzburg, wonach laut ÖBB das Angebot an BewerberInnen für den Triebfahrzeugführerberuf aufgrund von geburtenschwachen Jahrgängen zurückgehen würde. „Wenn man sich damit rühmt, dass in Salzburg neun neue Lokführer ausgebildet werden, so ist das in der Realität nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein“, so Tauchner weiter. Tatsächlich habe man bereits jetzt nicht nur bei den ÖBB einen spürbaren Lokführermangel aufgrund von „bewusst zurückgefahrenen Ausbildungskapazitäten. Das Management muss erst einmal erklären, wie es bei deutlich weniger Schulungsplätzen mehr Triebfahrzeugführer ausbilden will? Angesichts der derzeitigen Entwicklungen steht uns in den kommenden Jahren jedenfalls ein Engpass an LokfüherInnen von dramatischen Ausmaßen bevor“, warnt Tauchner.

Laut Analysen und Erfahrungswerten von Gewerkschaft und Lokführervertretung sei in den kommenden Jahren aufgrund von Pensionierungen, rasanter Überstundenentwicklung und daraus resultierenden nicht konsumierbaren Zeitausgleichstunden und Urlaubstagen alleine bei den ÖBB ein Bedarf von 300 bis 400 LokführerInnen eruiert worden, erklärt vida-Gewerkschafter Tauchner. In der Praxis werde dieser Bedarf aber bewusst nach unten gespielt und man rede sich auf einen Mangel an BewerberInnen aus, kritisiert der Gewerkschafter und gelernte ÖBB-Lokführer.

ÖBB hat Lokführerausbildungsplätze fast um die Hälfte reduziert

Wahr sei vielmehr, dass zahlreiche BewerberInnen für den Lokführerberuf von den ÖBB einfach ohne Eignungstest abgewiesen worden seien. Nicht ein Mangel an geeigneten BewerberInnen sei deshalb das Problem, so Tauchner weiter. Vielmehr seien die Gründe für den Lokführermangel, dass bei den ÖBB die ursprünglich für 2017 österreichweit vorgesehenen 180 Ausbildungsplätze für TriebfahrzeugführerInnen ohne plausiblen Grund um fast die Hälfte zurückgefahren worden seien. „Und zwar entgegen den Unternehmensbeschlüssen, wonach aufgrund des klar ersichtlichen Bedarfs bei den ÖBB die MitarbeiterInnenzahl nicht nur im Lokfahrdienst erhöht werden müsste“, fordert Tauchner das Management auf, sich an die gültige Beschlüsse zu halten.

Auch das beschlossene ÖBB-Konzernprogramm zur Verjüngung des Personalstands und zur Entlastung der Belegschaft werde vom Management durch die Reduzierung der Ausbildungsplätze im Lokfahrdienst ad Absurdum geführt. Der ÖBB-Konzern stehe nämlich in ein paar Jahren vor der Herausforderung, mit ein paar tausend über 60-jährigen Schichtarbeitern konfrontiert zu sein. „Deshalb muss hier dringend ein Ausgleich gelingen“, betont Tauchner.

„Sollte der derzeitige Kurs bei der Lokführeraufnahme aus Einsparungsgründen beibehalten werden, seien dies nicht plausible und unverantwortliche Entscheidungen, die dem Unternehmen, seinen Kunden und Beschäftigten in den kommenden Jahren auf den Kopf fallen werden“, bekräftigt Tauchner.

 
Foto: Shutterstock/August_0802

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