Kunsthistorisches Museum
Kunsthistorisches Museum
Nach einigen Jahren wieder einmal im Kunsthistorischen Museum anläßlich der wirklich sehr sehenswerten Ausstellung über Fabergé, auch wenn ich mehr Eier erwartet habe. Schon der Beginn war erstaunlich. Die Menschen (keine Bustoristen!) standen bis auf die Stufen draußen, eine 2er-Schlange von etwa 30 Metern. Auf der anderen Seite noch eine Kassa. Ob die für Busse oder die reichlich vorhandenen Schulklassen war nicht auszumachen. Jedenfalls für den Andrang zu wenig Möglichkeiten, ein Ticket zu kaufen. Erschwert noch durch sprachliche Probleme. Der Kartenverkäufer in einem Kabäuschen hat einen Lautsprecher, den offenbar nur der gerade dortstehende Besucher hört. Alle anderen im Vorraum sind genervt von ständigem unverständlichem lautem Gekrächze, das eher an eine Bahnhofshalle erinnert. Wo man wirklich reingeht, ist nicht gut zu erkennen, denn man sieht zwar "drücken", aber dahinter in 2m Entfernung eine Absperrung. Trotzdem da gehts rein. Da wird elektronisch gezwickt (es scheint auch da rauszugehen. Als wir das wollten, kam eine Schulklasse und wir sind an einer anderen Tür raus, wo es wirklich nicht erlaubt ist, denn da stand die Absperrung unmittelbar an der Tür.) Kein Hinweis, wo die aktuelle Ausstellung ist, der Verteiler bei den Audios weiß es nicht, ein Prospektverteiler schon. Ausstellungen in Wien kranken immer daran, daß sich die Kuratoren nie in die Lage der Besucher versetzen können. Viel zu dunkel, Erklärungen zu hoch oder zu niedrig, klein geschrieben schlecht lesbar. So auch hier, die Schrift ist im relativ dunklen Raum weiß auf dunkelbraunem Grund, so klein, daß sie von jemandem, der in der zweiten Reihe sieht nicht lesbar ist und dann auch sehr anstrengend. Mitunter möchte man Miniaturen oder Inschriften auf Objekten anschauen, aber es ist zu dunkel. Warum das Notizbuch (1889-1913) von Nikolaus II., worin er Entwürfe für Schmuck machte, ausgerechnet auf einer Seite mit Hakenkreuz aufgeschlagen ist, kann ich mir nicht erklären. Der Raum hat eine gute Akustik, obwohl gut besucht, auch mit einem gewissen Lärmpegel, und nur wenige herumgehen (oder nur kleine Schritte machen) ist das ständige, nervige Knistern im Raum nicht zu erklären. Oder doch der Boden? Die blühende Firma wurde 1917 enteignet und eine Genossenschaft, im Jahr darauf dann geschlossen. Dem Direktor der Beteiligungsgesellschft, der viele Stücke hat verschwinden lassen, muß man noch dankbar sein, weil sie so erhalten blieben. Sie sind erst vor einigen Jahren auf einem russische Dachboden wieder aufgetaucht.
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Kommentare
Ich war mit KollegInnen dort. Tatsächlich waren alle enttäuscht, daß nur 4 oder 5 Eier zu sehen waren, die man doch mit Faberge verbindet. Natürlich ist es großartig, wie man mit Halbedelsteinen gemalt hat, die Edelstein-Bäume und -Tiere. Die Lok mit 5 Waggons in einem Ei - unglaublich.
14 € ist nicht wenig. Aber die neue Kunstkammer mit der Saliera, zu der ein Trampelpfad führt, kann man ja auch gleich anschauen.
Die beiden Bücher in den drei Shops lohnen sich auch nicht.
@Emma,
auch ich wollte mir diese Ausstellung ansehen, da ich ein grosser Fan des Juweliers und begnadeten Künstlers Fabergé bin.
Doch nichts Anderes, als das was Sie schrieben erwartete ich mir, so habe ich auf diesen Museumsbesuch verzichtet um nicht zu sehr enttäuscht zu werden.