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Viel Freude mit der "neuen" Mucha wünscht

Barbara Mucha und die Mucha-Administration

Umfrage: Soll Trinkgeld fix auf die Rechnung?

Ein Wachauer Gastronomiebetrieb setzte eine Trinkgeldpauschale in der Höhe von 10 Prozent der Konsumation fix auf die Rechnung und löst eine wilde Diskussion aus. In einer Online-Befragung, an der mehr als 3.000 Personen teilgenommen haben, sprachen sich über 80% gegen eine derartige Neuregelung des Trinkgeldes aus.

In der »Hofmeisterei Hirtzberger« in Wösendorf (im Falstaff Restaurantguide mit 90 Punkten und drei Gabeln ausgezeichnet) wird seit kurzem das Trinkgeld in der Höhe der üblichen zehn Prozent fix in die Rechnung inkludiert. Gäste können diese reklamieren, wenn sie finden, dass etwas nicht zu ihrer Zufriedenheit war. Laut den Inhabern ist das jedoch noch nicht vorgekommen und die Resonanz sei »großartig«. Das Personal selbst sei umso motivierter gute Arbeit zu leisten.

Emotionale Diskussion

Wir wollten von unserer Community wissen, was sie von dieser Lösung hält. So viel vorweg: Mit dieser Änderung scheint ein Nerv getroffen zu sein, denn bei kaum einem anderem Thema gingen die Wogen bei unseren Lesern ähnlich hoch. Auf der Falstaff-Facebookseite, die mittlerweile über 50.000 Fans vorweisen kann, entstand eine lebhafte Diskussion, bei der sowohl Pro als auch Kontra zur Sprache gebracht werden.

Kritische Stimmen überwiegen

Die Reaktionen reichen dort von purem Unverständnis: »Was veranlasst einen Wirten so etwas zu tun?« bis hin zu einem Apell an den gesunden Menschenverstand: »Der Anstand und die gute Erziehung sollten es selbstverständlich machen, dass man die Bemühungen des Servicepersonals honoriert!« Während sich viele Community-Mitglieder bevormundet fühlen – » Ich lass’ es mir sicher nicht vorschreiben, denn Trinkgeld ist eine freiwillige Honoration« – stehen andere hinter den Gastronomen – »Ich finde es korrekt, solange es ausgewiesen ist auf der Karte! Jeder Wirt hat das Recht ›sein‹ Konzept durchzusetzen.« – und zeigen sich von dem Vorstoß nahezu begeistert: »Die Knauserigkeit der Gäste wird immer schlimmer, hoffentlich setzt sich das überall durch.«

Vier Fünftel für freie Entscheidung

Viel eindeutiger fiel da schon das Votum in unserer Online Abstimmung aus. Binnen 24 Stunden wurden über 3.000 Stimmen abgegeben und dass das Thema wirklich fast alle zu beschäftigen scheint, bzw. beinahe jeder eine Meinung dazu hat, zeigt die sehr geringe Anzahl an »Ich weiß nicht«-Stimmen (2 %). Der Großteil (81%) der Community spricht sich gegen eine Änderung der Trinkgeldregelung à la »Hofmeisterei Hirtzberger« aus und möchte den bisherigen »Usus der Selbstbestimmung durch den Gast« beibehalten. Lediglich ein kleiner Teil (17 %) steht dem neuen Modell positiv gegenüber.

Signal gegen Bevormundung

Falstaff-Herausgeber Wolfgang Rosam sieht das eindeutige Votum als klares Signal, dass die Gäste nicht bevormundet werden wollen. »Kultivierte Restaurant-Besucher geben die üblichen zehn Prozent Trinkgeld, wenn sie mit dem Service zufrieden sind. Auch wenn der Rechnungsbetrag höher ist, ist das Ehrensache. Aber die Diskussion kann durchaus jene an die Branchenusance erinnern, die auf die faire Entlohnung immer öfter ›vergessen‹«.

Branche spürt sinkende Trinkgeld-Moral

Die Tendenzen sind eindeutig: der Souverän sollte der Gast bleiben, der das Trinkgeld als Form des direkten Feedbacks versteht. Guter Service, kulinarische Leistungen oder ein schönes Ambiente: Gäste belohnen Lokale individuell, nach eigenem Ermessen und möchten dies auch weiterhin tun. Die bittere Realität für das Servicepersonal schaut leider oft anders aus. Denn je höher der Rechnungsbetrag, desto weiter entfernen sich Gäste immer häufiger von den üblichen zehn Prozent Trinkgeld. Eine Problematik, die mit der »Trinkgeld-Zwangsbeglückung« aber sicher nicht gelöst wird.

 

Foto : Shutterstock/StockPhotosLV

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