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Viel Freude mit der "neuen" Mucha wünscht

Barbara Mucha und die Mucha-Administration

Synthetik-Kleidung verursacht massive Meeresverschmutzung

Billige Kunstfasern in unserer Kleidung haben katastrophale Auswirkungen auf die Weltmeere, warnt Greenpeace. Ein aktueller Bericht der Umweltschutzorganisation zeigt auf, dass bereits rund 60 Prozent aller Textilien Polyester enthalten, Tendenz steigend. Beim Waschen solcher Synthetik-Kleidung gelangen zigtausende Mikroplastikfasern ins Abwasser. Diese Fasern sind so klein, dass sie von handelsüblichen Waschmaschinen nicht gefiltert werden können, und auch Kläranlagen können sie nur unzureichend aufhalten: Das Plastik landet direkt in den Meeren. Kleidung aus Polyester ist außerdem billig. Das befeuert das rasche Kaufen und Wegwerfen von Textilien, den so genannten Fast-Fashion-Trend. Greenpeace fordert Textil-Konzerne auf, statt auf Wegwerf-Mode vermehrt auf umweltfreundlich produzierte und langlebige Kleidung zu setzen.

„Eine Fleecejacke kann pro Waschgang bis zu eine Million Mikroplastikfasern verlieren, ein Paar Nylon-Socken immerhin 136.000“, sagt Nunu Kaller, KonsumentInnensprecherin bei Greenpeace Österreich. „Die Verschmutzung unserer Meere durch Mikroplastik hat inzwischen epidemische Ausmaße angenommen. Die winzigen Plastikpartikel wurden bereits an entlegenen Sandstränden, in der Arktis und sogar in der Tiefsee nachgewiesen. Laut wissenschaftlichen Untersuchungen gibt es inzwischen Buchten, in denen sechsmal mehr Mikroplastik als Plankton schwimmt.“ 

Mikroplastik gilt als große, noch lange nicht vollständig erforschte Gefahr für die Meeresflora und -fauna. Problematisch ist dabei unter anderem, dass sich an den Plastikpartikeln, die von Meeresbewohnern gefressen werden, Schadstoffe aller Art anlagern können. Mikroskopisch kleine Planktontierchen sind davon genauso negativ betroffen wie große Meeressäuger. Doch Mikroplastik kann auch in menschliche Körper gelangen. „Wer sich einen leckeren Fisch auf den Grill legt, muss damit rechnen, dass in den Eingeweiden des Tieres Mikroplastikfasern stecken. Man isst also quasi indirekt seine eigene Kleidung“, erklärt Nunu Kaller. Es ist noch unklar, wie sich Mikroplastik im menschlichen Körper verhält. Sehr kleine Partikel können womöglich in das Körpergewebe eindringen und Entzündungen auslösen. 

Laut einer EU-Studie spülen allein Europas Waschmaschinen jährlich 30.000 Tonnen Synthetik-Fasern ins Abwasser. Kläranlagen können diese Mikroplastikfasern am Weg in die Weltmeere übrigens nicht aufhalten: Die Ergebnisse internationaler Studien schwanken zwischen 60 und 90 Prozent Fasern, die von den Aufbereitungsanlagen erwischt werden können. Doch selbst wenn man von der höheren Zahl ausgeht, ist der Erfolg mäßig. „Die Fasern landen im Klärschlamm und damit wiederum in der Umwelt. Dadurch ist wenig gewonnen“, sagt Kaller. Ein Ende des Synthetik-Booms ist nicht in Sicht: In den Jahren 2000 bis 2016 stieg etwa der Einsatz von Polyester in der Textilindustrie von 8,3 auf 21,3 Millionen Tonnen weltweit. Gleichzeitig hat sich die Textilproduktion insgesamt verdoppelt, mit einem Polyesteranteil von 60 Prozent – und für 2030 wird sogar ein Anteil von 70 Prozent prognostiziert. „Hier braucht es eine Trendwende“, sagt Kaller. „Die Modeindustrie muss in Zukunft verstärkt auf umweltfreundlich produzierte, langlebige und recyclingfähige Textilien setzen.“ 

Ein Boykott speziell von Polyesterkleidung durch Konsumentinnen und Konsumenten ist laut Greenpeace keine Lösung. Ein solcher würde das Problem lediglich auf andere Rohstoffe verlagern. Stattdessen rät Kaller, besser zwei Mal beim Kauf eines neuen Kleidungsstücks nachzudenken: „Das Hauptproblem sind die schieren Mengen an produzierter Kleidung und der schnelle Konsum. Wir müssen lernen, wieder weniger zu konsumieren und auf Qualität und Reparierbarkeit zu achten. Kleidung muss außerdem nicht immer neu gekauft werden, es gibt bereits viele Kleidertauschbörsen und Second-Hand-Läden. Echte Mode ist mehr als nur eine bloße Verpackung, die man kurzeitig nutzt und dann wegwirft. Mode soll nicht umweltbelastend, sondern identitätsstiftend sein.“

Foto: Shutterstock/Phonix_a PK.sarote

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