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Barbara Mucha und die Mucha-Administration

Gesundheitsgefahr durch Palmöl in Lebensmitteln

Greenpeace hat eine Reihe von Markenprodukten aus dem österreichischen Lebensmittelhandel, die Palmöl enthalten, auf gesundheitsgefährdende Stoffe untersuchen lassen. Die Ergebnisse zeigen teils alarmierend hohe Konzentrationen von wahrscheinlich krebserregenden Schadstoffen. Ein Kleinkind hat zum Beispiel nach zwei Stückchen der getesteten Milka-Erdbeer-Schokolade bereits die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge des Schadstoffs 3-MCPD-Ester erreicht. Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit fordert nun von Gesundheitsministerium, Produzenten und Handel sofortige Maßnahmen. KonsumentInnen empfiehlt die Umweltschutzorganisation, soweit wie möglich auf Produkte mit Palmöl zu verzichten. Palmöl ist in tausenden Lebensmitteln in österreichischen Supermärkten zu finden.

„Der Einsatz von Palmöl hat drastische Auswirkungen auf die Umwelt und auf die menschliche Gesundheit. Für die gesundheitsgefährdenden Stoffe 3-MCPD- und Glycidyl-Ester, die bei der Raffination von Palmöl entstehen, gibt es bislang keine gesetzlichen Grenzwerte. Das ist grob fahrlässig. Wie unsere Untersuchung zeigt, können diese Schadstoffe in sehr hohen Mengen in Lebensmitteln enthalten sein“, sagt Greenpeace-Umweltchemiker Herwig Schuster. Die Umweltschutzorganisation hat elf Lebensmittel, acht davon mit Palmöl, bei der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) testen lassen. Untersucht wurden Nougatcremen, Tortenecken, Tortenglasuren, Schokoladen, Margarinen und Packerlsuppen. Während in allen Produkten mit Palmöl die Schadstoffe gefunden wurden, konnten sie in zwei der Palmöl-freien Lebensmittel gar nicht und im dritten nur in ganz geringen Mengen bestimmt werden.

3-MCPD wird von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als möglicherweise krebserregend eingestuft, Glycidol - das bei der menschlichen Verdauung von Glycidyl-Ester frei wird- sogar als wahrscheinlich krebserregend. Glycidol hat sich außerdem als erbgutverändernd erwiesen. Für diesen Stoff gibt es daher auch keine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI, Tolerable Daily Intake), die Aufnahme solle jedenfalls minimal sein, so die EFSA. Die Greenpeace-Testergebnisse zeigen bei Produkten mit Palmöl derart hohe Konzentrationen von 3-MCPD-Ester, dass vor allem bei Kindern der TDI von 0,8 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht rasch überschritten wird. Auch bei Glycidyl-Ester wurden hohe Konzentrationen gefunden. Besonders gravierend sind beide Werte bei der getesteten Milka-Erdbeer-Schokolade (0,993 bzw. 0,377 mg/kg) und bei den getesteten Margarinen von Alsan (0,810 bzw. 0,689 mg/kg) und Rama Original in Würfelform (0,619 bzw. 0,220 mg/kg). Schuster: „Wir raten dringend bis auf Weiteres vor allem bei Kindern vom Verzehr dieser Produkte ab. Denn ein Kind hat die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge von 3-MCPD-Ester bereits nach elf Gramm, also nach zwei Stückchen der getesteten Erdbeer-Schokolade, erreicht. Bei den beiden Margarinen genügen 13 bzw. 17 Gramm, also zwei dünn bestrichene Semmelhälften. Und da ist noch nicht berücksichtigt, dass Kinder und Erwachsene an einem Tag oft eine Vielzahl an weiteren Palmöl-haltigen Produkten konsumieren.“ 

Auch Assoz.-Prof. Dr. DI Hans-Peter Hutter, Sprecher der ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt, warnt im Zuge der Veröffentlichung der Testergebnisse vor dem Konsum von Lebensmitteln mit hohem Palmöl-Anteil. Verschiedene Erhebungen hätten gezeigt, so Hutter, dass gerade sensible Gruppen wie Säuglinge, Kleinkinder und Kinder höhere Mengen an 3-MPCD- und Glycidyl-Ester im Alltag konsumieren. „Produkte, die vor allem diese Risikogruppen ansprechen, wie etwa Schokolade, müssen daher besonders strenge Auflagen erfüllen. Die Beobachtung, dass solche Produkte den TDI nahezu ausschöpfen oder sogar übersteigen, muss Anlass zum Umdenken beim Einsatz von Ausgangsprodukten dieser Nahrungsmittel und bei Herstellungsverfahren sein“, sagt der Umweltmediziner.

Greenpeace fordert nun vom Gesundheitsministerium sofortige flächendeckende Produkttests und die Veröffentlichung der Testergebnissen bei TDI-Überschreitungen. „Vom Konsum von Lebensmitteln, bei denen bereits bei sehr geringem Verzehr der TDI-Wert überschritten werden kann, muss unbedingt öffentlich abgeraten werden“, so Schuster. Es brauche außerdem dringend strenge gesetzliche Grenzwerte für die Schadstoffe 3-MCPD- und Glycidyl-Ester. Und auch der Lebensmitteleinzelhandel sei in der Verantwortung, so Schuster. „Der Handel muss aus unseren Test-Ergebnissen die Konsequenzen ziehen und die drei am höchsten belasteten Produkte solange aus den Regalen nehmen, bis flächendeckende Untersuchungen seitens der Behörden vorgenommen wurden. Sobald sich die Ergebnisse des Greenpeace-Tests bestätigt haben, muss der Handel die Produkte komplett auslisten.“ Weiters müssten Handel und Hersteller schrittweise den Anteil von Palmöl in Produkten reduzieren beziehungsweise Palmöl-freie Produkte in sämtlichen Kategorien anbieten. Zur Umsetzung aller notwendigen Maßnahmen verlangt Greenpeace die sofortige Einberufung eines Palmöl-Krisengipfels durch Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner.

Foto: Greenpeace_Mitja Kobal

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